Dienstag, 22. März 2022

Land fördert ökologische Energieversorgung für Bildungscampus Louisenlund

Umweltminister Albrecht überreichte am 22. März Förderbescheid

(Kiel/Güby/Eckernförde – 22.03.2022) – Die Regionalwärme-Nord hat eine Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft mit Landesmitteln für die „Ökologische Energieversorgung für den Bildungscampus der Stiftung Louisenlund Güby“ erhalten.

Jan Phillipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein übergibt am 22. März zwischen 13:30 und 14:45 Uhr auf dem Bildungscampus Louisenlund die Förderbescheide.

Die Förderung in Höhe von ca. 655.000 EUR gibt es für die Erzeugungsanlage, das Verteilnetz und den Wärmespeicher für die nachhaltige Wärmeversorgung für die Schul-, Wohn- und Sozialgebäude in Louisenlund.

Im Herbst 2021 hatten die Stiftung Louisenlund als Trägerin des Internates, des Ganztagsgymnasiums, der IB World School sowie der Grundschule in Güby und der Kieler Energiedienstleister get|2|energy im Rahmen der Projektkooperation mit den Stadtwerken SH die klimafreundliche Wärmeversorgung für die Schul- und Wohngebäude mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 vereinbart.

Die Regionalwärme-Nord ist eine 100 %ige Tochter von get|2|energy und ein Unternehmen der Kieler getproject-Gruppe. Sie wird zukünftig den Bildungscampus Louisenlund im Kreis Rendsburg-Eckernförde klimafreundlich mit Wärme beliefern. Die Stadtwerke SH beabsichtigen sich im in diesem Jahr mit 50 % an der Regionalwärme-Nord als regionaler starker Partner zu beteiligen.

„Mit der Wärmeversorgung in Louisenlund übernimmt unsere Unternehmensgruppe, die vor allem auf die ökologische Stromversorgung aus Wind und Sonne spezialisiert ist, im Wärmebereich Verantwortung. Auch hier ist die Umstellung auf Erneuerbare Energien absolut notwendig, um die Klimaneutralität zu erreichen“, so Per Lind, Geschäftsführer der getproject-Gruppe.

get|2|energy kooperiert seit einigen Jahren mit den Stadtwerken Eckernförde, die inzwischen zusammen mit den Schleswiger Stadtwerken und den Stadtwerken Rendsburg das Unternehmen Stadtwerke SH gründeten. Die Stadtwerke SH haben ein großes Interesse an dieser klimaneutralen Wärmeversorgung mittels BtE® -Pellets. Sie sind Vorreiter in der Region in Sachen klimafreundlicher Energieversorgung mittels Niedertemperatur-Wärme mit umweltfreundlichen Wärmequellen und betreiben zehn kalte Nahwärme/Erdwärme-Netze mit über 500 Wärmepumpen. Zusammen mit etlichen PV-Groß- und Kleinanlagen und dem stetigen Ausbau der Ladeinfrastruktur bei der E-Mobilität inkl. der Grünstromlieferung, wird die Regionalwärme-Nord in Zukunft die Aufgabenfelder der Stadtwerke SH strategisch und operativ ergänzen. Neben der ökologischen Ausrichtung der Energieversorgung steht aber auch die Versorgungssicherheit der Stiftung Louisenlund im Vordergrund.

„Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den Spezialisten der getproject-Gruppe in der Regionalwärme-Nord. Durch Bündelung unserer Kompetenzen werden wir gemeinsam den Markt der Wärmelieferung in Schleswig-Holstein umweltfreundlich voranbringen und gestalten“, so Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer von den Stadtwerken SH.

Die Heizungsanlagen in den bestehenden Schul-, Wohn- und Sozialgebäuden werden durch eine nachhaltige und moderne Wärmeversorgung ersetzt. Im Oktober 2021 begannen die Tiefbauarbeiten zur Verlegung des Nahwärmenetzes in Louisenlund. Diese werden in den nächsten Wochen abgeschlossen. Die Rohrleitungen wurden aufgrund des denkmalgeschützten Baumbestandes teilweise mittels Horizontalspülbohrungen, aber auch in offenen Gräben verlegt. Parallel dazu beginnt im Frühjahr der Bau des Heizhauses als Anbau an die bestehende Sporthalle. Im Heizhaus wird ein Biomassekessel mit Pelletlager sowie ein Großteil der Anlagentechnik für den Betrieb des Wärmenetzes installiert.

Ab Sommer 2022 versorgt die Regionalwärme-Nord dann Bestandsgebäude und Neubauten mit Wärme. Über ein eigenes, fast zwei Kilometer langes Nahwärmenetz werden jährlich etwa 2,8 Millionen Kilowattstunden Wärme für fünfzehn Bestandsgebäude und zwei Neubauten bereitgestellt. Basis der Wärmeerzeugung sind ein Biomasseheizkessel und zwei hocheffiziente Blockheizkraftwerke mit einer thermischen Gesamtleistung von 1.200 Kilowatt.
Im Vergleich zu einer konventionell betriebenen Wärmeversorgung senkt der Einsatz von Biomasse den Treibhausgasausstoß Louisenlunds um mehr als 550 Tonnen CO2 pro Jahr.

Darüber hinaus werden aufgrund einer verbesserten Gebäudeleittechnik und einer optimierten Anlagensteuerung verglichen mit dem bisherigen Wärmebedarf der Bestandsgebäude Einsparungen in Höhe von 12 Prozent erwartet.
Der Biomassekessel wird vorerst mit Holzpellets befeuert, später sollen BtE®-Pellets eingesetzt werden. Bei den BtE®-Pellets handelt es sich um einen Festbrennstoff aus Abfallbiomasse, der in einem von getproject patentierten Verfahren hergestellt wird. Eine Produktionsanlage für BtE®-Pellets im Kreis Rendsburg-Eckernförde befindet sich in Planung.

Die Wärmelieferung erfolgt über das Modell Wärmeliefer-Contracting durch die Regionalwärme-Nord. Als Wärmelieferant errichtet und betreibt sie die neuen Energieversorgungsanlagen und das Wärmenetz. Durch die permanente Anlagensteuerung und -überwachung und die regelmäßige Wartung und Instandhaltung sorgt die Regionalwärme-Nord langfristig für eine sichere und energieeffiziente Betriebsweise der Wärmeversorgungsanlagen – ein weiterer Vorteil für den Klimaschutz und den Kunden.

Mit zwei Neubauten bricht Louisenlund auf in die Zukunft der Bildung und investiert in hochmoderne Lern-, Forschungs- und Studiengebäude sowie in Wohn- und Gemeinschaftsräume für Schülerinnen und Schüler. Ziel der Stiftung ist es, in den kommenden Jahren Kapazitäten für mehr als 600 Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Auf dem Bildungscampus entsteht eine neue, wegweisende und nachhaltige Architektur des Lernens und Lebens. „Verantwortung übernehmen – für sich und die Umwelt, dies ist Kern der Louisenlunder Bildung und Erziehung. Die klimaneutrale Ausrichtung der Wärmeversorgung lag im Zuge der Neu‐ und Umbautätigkeiten auf dem Campusgeländes daher nahe. Der Stiftung Louisenlund ist es wichtig, dass die Wärmeversorgung nachhaltig und klimaschonend ist und weitgehend ohne den Einsatz fossiler Energie auskommt. Mit der Regionalwärme‐Nord haben wir das erreicht. Unsere besonderen Bedürfnisse wurden flexibel umgesetzt“, betont Dr. Peter Rösner, Leiter der Stiftung Louisenlund.

Die Projektfinanzierung des Vorhabens erfolgte über die Förde Sparkasse. Das Geldinstitut begleitet die getproject-Gruppe seit mehr als 20 Jahren und ist mit ihren Kredit- und Energieexperten ein sehr engagierter und zuverlässiger Partner.

Pressekontakte:

getproject: Hilke Lind, presse@getproject.de

Stadtwerke SH: Sabine Windmann-Scheffer, presse@stadtwerke-sh.de

Stiftung Louisenlund: Daniel Hoth, presse@louisenlund.de

 

   

Foto: Copyright: DT/getproject
Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht (3.v.l.) mit Per Lind, Geschäftsführer der getproject-Gruppe (1.v.l.), Dr. Peter Rösner, Leiter Stiftung Louisenlund (2.v.l.) und Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer Stadtwerke SH (1.v.r.) nach der Übergabe der Förderbescheide auf der Baustelle

zurück zur Übersicht